Ein Hallenbad für Neuhof!

Antrag für ein Hallenbad

Die Idee eines Hallenbads in Neuhof ist nicht neu. Daher stieß unser Antrag zu einem interkommunalen Hallenbad in der Gemeindevertretung auf Skepsis. Die SPD bezeichnete die Idee sogar als „Running Gag“. In unserem dreiseitigen Antrag mit zahlreichen Fußnoten forderten wir in der Sitzung der Gemeindevertretung am 26.06.25 die Erarbeitung eines Konzepts für ein mögliches Hallenbad im Südkreis. Wir schlugen vor, den Landkreis, Schulen in Neuhof, Flieden, Kalbach und Umgebung sowie Verbände wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in die Planung einzubeziehen.

Wir setzen uns seit Jahren für den Bau eines Hallenbads ein. Wahlkampagne 2021

In seiner Begründung warnte Fraktionsvorsitzende Frank Vogel, Deutschland könne „zum Land der Nichtschwimmer werden“. Wir hoben die steigende Zahl der Nichtschwimmer in der Gesellschaft hervor und verwiesen auf die erschreckende Statistik von 411 Ertrunkenen allein im Jahr 2024. Wir kritisierten den Mangel an Hallenbädern, die für Schulen in angemessener Entfernung liegen, und betonten, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die für Senioren uneingeschränkt empfohlen werden können. Wir räumen mögliche Bedenken hinsichtlich der Kosten ein, argumentierten aber, dass dies kein Grund sei kann, die Idee aufzugeben. Wir verweisen auf die positiven Erfahrungen Neuhofs mit interkommunalen Projekten und schlugen vor, dieses Modell für den Bau eines Hallenbades zu nutzen. Wir präsentierten verschiedene Vorschläge, um die finanziellen Belastungen zu minimieren, darunter die Eigenproduktion von Energie, die Vermietung des Bades für Veranstaltungen, die Nutzung von Förderungen und Zuschüssen, die Vermietung von Werbeflächen und die Suche nach privaten Investoren. Wir betonten, dass diese Schritte es uns ermöglichen könnte, das Bad kostenneutral oder mit nur sehr geringen Kosten zu betreiben. Erst dann sollte das Projekt realisiert werden. Wir stellten klar, dass die Zustimmung heute nicht die Zustimmung zum Bau des Bades bedeute, sondern lediglich zur Erstellung eines Konzepts.

Die Fraktionen äußerten sich kritisch. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Josef Benkner, brachte seine Bedenken zum Ausdruck und verwies auf das hoch verschuldete Bad Salzschlirf und die geschlossene Therme. Er stellte die Frage, woher die Mittel für das Projekt kommen sollten, und fragte, ob es einen reichen Onkel aus Amerika gebe, der die Bürgerliste finanziell unterstützen könne. Jens Mierdel, Fraktionsvorsitzender der Blauen Offenen Liste, äußerte sich skeptisch gegenüber dem Projekt, räumte aber ein, dass eine Prüfung nicht blockiert werden solle. Petra Hartung, Vorsitzende der SPD-Fraktion, bezeichnete das Projekt als „Running Gag“ der Bürgerliste angesichts der anstehenden Kommunalwahlen. Sie räumte die Notwendigkeit eines Bades ein, äußerte aber Zweifel an der Realisierbarkeit eines Hallenbades in Neuhof angesichts der finanziellen Herausforderungen, mit denen Nachbargemeinden konfrontiert seien.

Bürgermeister Heiko Stolz (CDU) schloss sich den Einschätzungen an und erklärte, dass ein Bad ein jährliches Defizit von einer Viertelmillion Euro bedeuten würde, selbst bei optimistischen Schätzungen. Er betonte, dass ein solches Projekt von einem externen Investor abhängen würde. Trotz anfänglicher Bedenken bot Stolz an, das Thema mit den Gemeinden Kalbach und Flieden zu besprechen. Nach einer angeregten Debatte wurde schließlich ein gemeinsamer Antrag einstimmig verabschiedet, der auf Anregung der CDU eine Interessenabfrage bei potenziellen Investorinnen und Investoren, dem Kreis sowie den Nachbarkommunen vorsieht.

Wir sind zuversichtlich, dass ein erster Schritt in die richtige Richtung getan wurde. Selbstverständlich werden wir uns des Themas weiterhin annehmen!